Ein sicherer Ort als Basis
Wenn sich Situationen in Familien zuspitzen, wenn Konflikte zwischen Kindern und Eltern eskalieren oder Kinder in ihrem Zuhause nicht mehr das erhalten, was sie für ihre Entwicklung benötigen, dann kann eine zeitweise stationäre Unterbringung angeordnet werden. In solchen Fällen bieten wir Kindern und Jugendlichen einen sicheren Ort und verlässliche Bezugspersonen, die ihnen dabei helfen, sich weiterzuentwickeln. Wir verstehen uns als zeitlich begrenzte Ergänzung zur Herkunftsfamilie, damit diese gemeinsam mit ihren Kindern und den Fachpersonen der unterschiedlichen Dienste Zeit findet, die Voraussetzungen für eine Rückkehr zu schaffen.
Dafür arbeiten wir im engen Austausch mit den lokalen Sozial- und Gesundheitsbehörden. Der Kontakt zur Herkunftsfamilie ist uns wichtig, denn auch wenn eine räumliche Trennung manchmal notwendig und entlastend sein kann, so lassen sich nur gemeinsam Wege für ein zukünftiges Miteinander gestalten.
„Ich lebte mit meinem Vater und meiner Mutter in Deutschland. Das Verhältnis zwischen den beiden war nie das Beste. Beide waren alkoholisiert und mein Vater war auch gewalttätig, in jeder Hinsicht. Ich war ein Lausbub, schwänzte die Schule, strolchte in den Straßen und klaute in Läden. Es gab wenig Kontrolle und wenig, woran ich mich halten hätte sollen. (…). Ich bin sehr dankbar, im Kinderdorf gewesen zu sein. Wer weiß, was aus mir sonst geworden wäre? Ich wäre in jedem Fall nicht der, der ich heute bin.““
– F. I. ist gelernter Konditor, Skilehrer und Zauberer. Er lebte von 1976 bis 1986 im Südtiroler Kinderdorf.
In unseren Wohngruppen leben die Kinder und Jugendlichen mit erwachsenen Fachpersonen zusammen. Wir bieten 7 nach Alter gestaffelte Wohngruppen für Kinder von 3 bis 18 Jahren, bei Bedarf kann der Aufenthalt bis zur Vollendung des 21. Lebensjahres verlängert werden.
In jeder der Wohngruppen arbeiten Fachteams mit mindestens 4 Personen, die den pädagogischen Alltag gestalten: das reicht von Hausaufgabenhilfe, über gemeinsames Kochen bis hin zu Gesprächen. Ergänzt werden diese durch ein dorfweit agierendes multidisziplinäres Team, das spezifische Bedarfe der Kinder und Jugendlichen begleitet und das Hausteam im pädagogischen und administrativen Handeln unterstützt.
Insgesamt 4 Plätze sind für Jugendliche vorgesehen, die neben der sozialpädagogischen, auch eine psychologisch/therapeutische Begleitung benötigen. Sie werden von einem multiprofessionellen Team aus den Bereichen der Sozialpädagogik, Psychologie und Funktionstherapie begleitet.
Außerdem können in unserem Betreuten Wohnen junge Menschen, die bereits ein bestimmtes Maß an Selbständigkeit aufweisen, das eigenständige Wohnen üben. Sie erhalten eine Unterkunft und Unterstützung durch sozialpädagogisches Fachpersonal, das für einige Stunden pro Woche mit ihnen gezielt an der Weiterentwicklung von Fähigkeiten und Fertigkeiten arbeitet: gemeinsam wird ein Zukunftsplan entwickelt und geklärt, welche Schritte für das Erreichen der Ziele notwendig sind. Die Mitarbeiter:innen unterstützen bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle oder begleiten bei Behördengängen.
„Nicht zu allen Jugendlichen war es leicht, eine Beziehung aufzubauen. Einige waren unnahbar. Die wollten wissen, ob ich nur meinen Job machte oder ob es mir wirklich um sie ging, ob ich mich wirklich für sie einsetzte. Dieses Misstrauen war nicht immer leicht abzubauen (..) In Summe kann ich aber sagen, dass es für mich Sinn macht, sich mit Menschen auseinander zu setzen, in Beziehungen zu investieren.“
Hermann Popoli, ehemaliger Erzieher Jugendwohngemeinschaft
Sozialpädagogische Kleinkinderwohngemeinschaft "Momo"
3 - 8 Jahre
Sozialpädagogische Kleinkinderwohngemeinschaft "Haus Sparkasse"
6 - 14 Jahre
Sozialpädagogische Kleinkinderwohngemeinschaft "Kiwo"
6 - 14 Jahre
Integrative Jugendwohngemeinschaft "Juwog"
14 - 21 Jahre
Sozialpädagogische Jugendwohngemeinschaft "Geo"
12 - 21 Jahre
Sozialpädagogische Jugendwohngemeinschaft "Woge" in Meran
12 - 21 Jahre
Betreutes Wohnen
16 - 21 Jahre